»Architektonische Qualität, das kann sich bei mir nur darum handeln,

dass ich von einem Bauwerk berührt bin.«

— Peter Zumthor

 

 

Gute Architektur kann unsere Stimmung verändern. Wir stehen vor einem Gebäude und bewundern seine Schönheit. Wie selbstverständlich und gelassen es doch an diesem Ort steht. So als habe es schon immer da gestanden, als wäre es nicht gerade erst vor kurzem errichtet worden. So als hätte es schon eine Geschichte zu erzählen. Fast könnte man meinen, die Landschaft wäre ohne dieses Gebäude nicht vollständig. Wir betreten das Gebäude und seine Wirkung überträgt sich auf uns. Tief atmen wir durch und staunen.

Wir lassen unseren Blick über die Lichtstimmungen, die Proportionen, Formen, Farben, Materialien schweifen. Es ist nicht das Einzelne sondern das Zusammenspiel von allem,
das diesen Klang erzeugt. Ein Klang, zu dem wir ganz in Resonanz sein können.

 

 

Gute Architektur ...

• hat einen Bezug zum Ort, an dem sie steht. Das, was in ihrer Umgebung ist, war vor ihr da. Sie verhält sich dazu mit Angemessenheit, mit Feingefühl und Respekt.
• hat keinen Selbstzweck. Sie dient den Menschen.
• spricht zu uns und weckt angenehme Assoziationen.
• hat eine schöne, selbstverständliche Präsenz. Sie erfreut auch jene, die nicht in dem
  Gebäude arbeiten oder wohnen.
• besteht aus sinnlichen Materialien, die Charakter haben und in Würde altern.
• kann leise und undramatisch sein.
• verbindet Vielfalt, Mehrdeutigkeit und Offenheit zu einem subtilen Ganzen.
• entsteht aus gutem Handwerk und natürlichen Werkstoffen.
• beweist Achtung vor der Eigenheit der Dinge.
• schafft Orientierung, Halt und Identität.
• birgt etwas Geheimnisvolles, Verborgenes, etwas, das aus der Tiefe kommt und uns berührt.

 

 

 

 

»No house should ever be on a hill or on anything. It should be
of the hill. Belonging to it. Hill and house should live together
each the happier for the other.«

— Frank Lloyd Wright

 

 

»Ich glaube nicht, dass die Architektur zu viel reden sollte. Sie muss

schweigen und die Natur durch die Sonne und den Wind reden lassen.«

— Tadao Ando